Gottesdienste: behutsamer Neubeginn
“Rogate!” – “Betet!”: so hieß der Sonntag (17.5.), an dem am Limes erstmals wieder Gottesdienst gefeiert wurde – zunächst nur in Großkrotzenburg, dabei in verkürzter Form und natürlich unter Wahrung aller Abstands- und Hygieneregeln. Der Kirchenvorstand hatte dies so kurz vorher beschlossen, dass die Information für manche sehr überraschend kam.
Es tat gut, einander wieder zu sehen – wenn auch nur “auf Abstand” und mit Maske… Natürlich: Das gemeinsame Singen fehlte den meisten sehr; daran konnten auch Carolin und Annika Pleyer nichts ändern, die für die musikalische Ausgestaltung sorgten (Danke dafür!).
Auch sonst war die Schwelle für viele, denen die gemeinsamen Gottesdienste am Herzen liegen, zu hoch, um gleich wieder dabei zu sein. Für sie und andere Interessierte werden darum die “Andachten zum Mithören oder Lesen” (siehe unter Aktuelles/Podasts&Predigten) erstmal noch weiter geführt. Zugleich beginnen nun die regelmäßigen Gottesdienste in allen drei Limes-Kirchen wieder, und noch mehr als früher schon ist uns bewusst: die hier Versammelten sind nur ein kleiner Teil derer, die im Gebet und im Hören auf ein biblisches Wort zu Hause mit uns verbunden sind.
M. Goldmann
Zu dem besonderen Angebot am Himmelfahrtsfest siehe hier!
Konfis auf der Ritterburg
In jeder Hinsicht ungewöhnlich war die zweite Freizeit, zu der alle 31 Limes-Konfis (mit drei Teamerinnen und Zweien aus dem Pfarrteam) Mitte März aufbrachen. Eine Premiere war schon die Unterkunft: Burg Rieneck im Spessart, eine echte mittelalterliche Ritterburg, urig und toll gelegen.
Zu den Highlights gehörte ein Nachmittag mit Kooperationsspielen; nach mühsamem Start entdeckten alle plötzlich ganz praktisch, wie viel man erreichen kann, wenn man nicht gegeneinander, sondern miteinander agiert. Das dicke Lob von der Leitung war mehr als verdient, und das gemeinsame Erfolgserlebnis wirkte spürbar weiter und tat auch unserer Arbeit am gemeinsamen Vorstellungsgottesdienst sehr gut.
Ihn zu entwickeln, war das Hauptziel der ganzen Freizeit. Wie wollen wir uns vorstellen? Was ist uns für diesen Gottesdienst wichtig? Wo nehmen wir Gewohntes auf, was machen wir ganz anders? Für welchen Spendenzweck bestimmen wir die Kollekte am Ausgang? – Solche und andere Fragen wurden intensiv bearbeitet. Aber dann machten die Entwicklungen zum Thema „Corona“ auch vor dem Burgtor leider nicht halt. Plötzlich wurde klar: so, wie angedacht, wird der Gottesdienst gar nicht stattfinden können. Versammlungsverbot! O Schreck. „So ein Mist!“ „Was sollen wir dann noch hier?“ – so fragten sich viele erstmal frustriert.
Aber dann hieß es: „Challenge accepted!“, und die fitte Konfi-Gruppe ließ sich darauf ein, eine Alternative zu entwickeln: einen Vorstellungsgottesdienst zum Miterleben für Viele, auch wenn wir ihn nicht gemeinsam am selben Ort feiern können. – Wie das gehen soll? Tja, das bleibt vorerst das Geheimnis der Gruppe. Die Eltern und PatInnen können jedenfalls gespannt sein, wie die Konfis 2020 sich in diesem Ausnahme-Jahr präsentieren werden… Ob es trotzdem noch einen „analogen“ Vorstellungsgottesdienst geben wird, wenn der Termin für die nachgeholte Konfirmation steht, wird sich zeigen.
Für jetzt erst mal ganz Vielen DANK an alle, dass sie diese schwierige Situation so toll miteinander gemeistert haben!
M. Goldmann
Bischöfin spricht Beileid aus
Hanau/Kassel (medio). Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Beate Hofmann, zeigt sich erschüttert über das Gewaltverbrechen in Hanau: «Wir trauern mit den Angehörigen der Toten und sprechen Ihnen unser Beileid aus. Wir beten für die Trauernden. Wir beten für die an Leib und Seele Verletzten, dass sie wieder gesund werden. Wir wissen uns verbunden mit allen Einsatzkräften und mit den Notfallseelsorgern, die im Einsatz waren und sind», so die Bischöfin in einer ersten Stellungnahme.
Links: https://www.ekkw.de/aktuell.php;
http://kirchenkreis-hanau.de
Interreligiöse Gedenkfeier für Terroropfer im Industriepark Wolfgang
Rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nahmen am Mittwoch, 26. Februar, an einer interreligiösen Gedenkfeier im Industriepark Wolfgang teil. Standortleitung und Sozialdienst hatten gemeinsam mit dem Team Werksgottesdienst dazu eingeladen. In der Feier gab es christliche, jüdische und muslimische Beiträge.
Pfarrer Wolfgang Bromme von der Ev. Kirche am Limes sagte einleitend: „Juden, Christen und Muslime glauben, dass Gott der EINE ist. Bei allen Unterschieden der Religionen sind wir doch verbunden in diesem gemeinsamen Bekenntnis.“ Pfarrer Dirk Krenzer von der katholischen Pfarrgemeinde Mariae Namen erzählte von einem Wettbewerb um das schönste Bild vom Frieden. Am Ende gewann nicht das harmonischste Bild, sondern eines, bei dem inmitten einer wilden, zerklüfteten Landschaft ein Vogelnest zu sehen war, in welchem die Mutter ihre Jungen hütet. Dazu wurde das Bonhoeffer-Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ angestimmt und viele sangen mit.
Nach einiger Zeit des Schweigens folgte Niko Deeg, Vorstand der Jüdisch Chassidischen Kultusgemeinde in Hanau. Er begann seinen Beitrag mit dem dreifachen Gruß „Salam, Schalom, Frieden“. Deeg rief dazu auf, sich dem Rassismus in all seinen Formen entgegenzustellen. Wir seien als Menschen alle miteinander verbunden und sollten füreinander eintreten. Die Versammlung griff seinen Friedensgruß auf. Der Friede sei mit dir, Schalom und Salam wünschten sich die Kolleginnen und Kollegen gegenseitig.
Mustafa Macit Bozkurt, Imam des Islamischen Vereins Hanau, rezitierte eine Sure aus dem Koran. In seiner anschließenden Rede betonte er, dass die Opfer der Terrortat keine Fremden waren, sondern Hanauer. Er wies darauf hin, dass Moscheegemeinden sich bisher sorglos bei offenen Türen zum Gebet in der Moschee versammelten. Diese Selbstverständlichkeit sei nun durch die Terrortat in Frage gestellt, beklagte Imam Bozkurt.
Zum Abschluss gab Standortleiterin Kerstin Oberhaus eine persönliche Stellungnahme ab, in der sie dazu aufrief, jeder Art von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit entgegenzutreten. Dabei griff sie noch einmal das Bild von dem schützenden Vogelnest auf. Dann dankte sie ausdrücklich Dr. Torsten Henning vom Team Werksgottesdienst, das diese interreligiöse Feier organisiert und musikalisch begleitet hatte. Das Team veranstaltet seit über zehn Jahren jährlich im Herbst einen ökumenischen Gottesdienst zu aktuellen Themen aus dem Arbeitsleben. Am Ende der Feier versammelten sich viele der Besucherinnen und Besucher zu einem Gruppenbild, um damit ein starkes Zeichen gegen Rassismus zu setzen.