Begegnung mit der neuen Bischöfin
Am Freitag, den 13.12.2019, fand in der Alten Johanneskirche in Hanau ein Empfang für die Kirchenvorsteherinnen und -vorsteher des Kirchenkreises Hanau statt. Auch die neuen Kirchenvorstände aus Großkrotzenburg, Großauheim und Wolfgang nahmen fast geschlossen die Gelegenheit wahr, die neue Bischöfin der Landeskirche von Kurhessen-Waldeck, Frau Prof. Dr. Beate Hofmann, kennenzulernen und mit ihr und Vertretern aus anderen Gemeinden ins Gespräch zu kommen.
Fast 200 Kirchenvorstandsmitglieder aus dem Kirchenkreis Hanau waren der Einladung des Dekanats gefolgt und hörten zunächst zwei kurze und teilweise kritische Impulse aus den eigenen Reihen (Thema: Warum ich für die KV-Wahl kandidiert habe“).
Es folgten Ausführungen der Bischöfin zum ehrenamtlichen Engagement in der Kirche, welches auf ganz unterschiedlichen Motivationen gründe. Gerade dies sei aber der Schatz der Kirche, denn schon der Apostel Paulus schreibt im ersten Korintherbrief, Kapitel 12, von „vielen Gaben und einem Geist“. Ihr Fazit zur ehrenamtlichen Arbeit: „Es geht nicht ohne Herz, aber auch nicht ohne Hirn“.
Im Anschluss an den Vortrag wurde der neue Internetauftritt des Kirchenkreises Hanau von der Bischöfin offiziell freigeschaltet. Unter http://www.kirchenkreis-hanau.de soll künftig das ganze Spektrum des kirchlichen, gemeindlichen und ehrenamtlichen Engagements sichtbar werden – von Jugendarbeit über Ökumene bis Kirchenmusik. Jede Gemeinde kann diese Plattform für ihre Veranstaltungen nutzen, die Seite ist mit der Homepage www.kircheamlimes.de verknüpft.
Der Abend klang aus mit einem wunderbaren, orientalischen Fingerfood-Buffet, welches von einem vor drei Jahren aus Syrien nach Deutschland geflüchteten orthodoxen Priester mit seiner Frau vorbereitet worden war.
S. Buchgraber
Stabübergabe im Kirchenvorstand Großauheim
Am 1. Advent wurde auch in der Großauheimer Gustav-Adolf-Kirche der Stabwechsel des dortigen Kirchenvorstands in einem feierlichen Gottesdienst vollzogen.
„Sag’s mit Blumen“ war das Motto der Verabschiedung. Jede Rose stand für ein Jahr Mitarbeit im Kirchenvorstand. Verabschiedet wurden (v.l.n.r.) Jürgen Musso, Uta Herbener, Gitta Schmidt, Ingrid Luber und Martina Körner. Den größten Blumenstrauß erhiwelt dabei Ingrid Luber, die 18 Jahre lang dem Kirchenvorstand angehörte. Ihr Sohn Christoph (hinten links) setzt als neues KV-Mitglied die Familientradition fort. Außerdem gehören dem neuen Vorstand an (hinten v.l.n.r.): Joe Kuisma, Walter Loll, Michaela Weiß, Marie-Christin Geb, Tanja Seibert, Lotti Genz, Katja Frings und Gabriel Kämmerer, sowie (nicht m Bild) Tanja Biaesch. Pfarrer Wolfgang Bromme sprach in der Predigt zum „Einzug Jesu in Jerusalem“. So wie Jesus auf dem Esel den Menschen seiner Zeit auf Augenhöhe begegnete, sollten wir heute Kirche auf Augenhöhe gestalten, erläuterte der Pfarrer. Der neue Kirchenvorstand Großauheim nimmt Anfang Dezember seine Arbeit auf.
Stabwechsel im Leitungsteam
Immanuelkirche – Der 1. Advent ist nicht nur der Anfang des neuen Kirchenjahres, in diesem Jahr begann in unserer Gemeinde an diesem Tag auch offiziell die sechsjährige Amtszeit der neuen Kirchenvorsteher. Nach der turnusmäßigen Wahl der neuen Kirchenvorstände im Bereich der Landeskirche Kurhessen-Waldeck im September 2019 wurden die vier gewählten und drei berufenen neuen Mitglieder am 1. Advent in einem festlichen Gottesdienst in ihr neues Amt eingeführt. Zuvor wurden die ausscheidenden Kirchenvorsteher Holger Kraft, Elke Pitterling und Steffen Freytag von Pfarrer Dr. Goldmann von ihren Aufgaben entpflichtet und mit Gottes Segen aus ihrem zum Teil jahrzehntelangen Dienst feierlich verabschiedet.
Die konstituierende Sitzung des neuen KV-Teams fand am Tag darauf statt, zur neuen Vorsitzenden wurde Christiane Hartmanshenn gewählt.
Zu den Aufgaben des Kirchenvorstands gehört es, zusammen mit dem Pfarrer die Gemeinde zu leiten und in der Öffentlichkeit zu vertreten. Kirchenvorsteher gestalten beispielsweise die Gottesdienste mit, beraten und entscheiden in allen grundsätzlichen Fragen, die das Gemeindeleben betreffen und fördern die ökumenischen Beziehungen der Gemeinde.
Persönlich anwesend sind sie im Wechsel bei den Gottesdiensten und freuen sich darauf, mit Ihnen als Gottesdienstbesucher ins Gespräch zu kommen. Vielleicht entdecken Sie Kirche für sich wieder oder ganz neu – das wäre doch ein guter Vorsatz für das neue (Kirchen-)Jahr!
S. Buchgraber
Erinnerung für die Zukunft: Gedenken an die Novemberpogrome 1938
Verwüstung – Misshandlung – Verschleppung – Mord: Etwa 70 Personen aus Großkrotzenburg und Großauheim sind am Samstag, dem 9.11., in der Ehemaligen Synagoge zusammengekommen, um gemeinsam das Gedächtnis wach zu halten an die Verbrechen der Novemberpogrome vor 81 Jahren, die mit allen ihren Schrecken doch nur den Auftakt bildete zum Grauen der Shoàh, des Holocaust. Eingeladen zu der Gedenkfeier hatten der Arbeitskreis „Ehemalige Synagoge“ und die in ihm vertretene politische Gemeinde Großkrotzenburg sowie die örtlichen Kirchengemeinden.
Einleitend trug Inge Listmann das Gedicht „Einmal im Jahr“ von Lothar Balzer vor; nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Arbeitskreises, Pfr. Manuel Goldmann (als Download im Wortlaut hier verfügbar), stand auf dem Programm die Vergegenwärtigung einiger jüdischer Schicksale aus Großkrotzenburg (Monika Ilona Pfeifer), ein Vortrag des Psalms 74, der die Verwüstung des biblischen Heiligtums betrauert und von Pfr. Christian Sack mitten in das aktuelle Gedenken hinein gerufen wurde; dann folgte die Verlesung der Namen der ermordeten und Vertriebenen aus Großkrotzenburg (Renate Zeller, Dr. Klaus Janssen und Holger Kraft), das jüdische Gebet für die Märtyrer (auf deutsch gelesen von Pfr. i.R. Heinz Daume) und die Ansprache des Bürgermeisters Thorsten Bauroth, der eindringlich den Respekt vor jedem anderen Menschen und das Bemühen um Wahrhaftigkeit im Umgang miteinander als Grundlage jeder demokratischen Kultur betonte.
Ungeplant bereichert wurde das Gedenken durch ein sehr persönliches Grußwort von Naomi Rozen aus Israel, die familiäre Wurzeln in Großkrotzenburg hat und im vorigen Jahr persönlich unter den Gästen gewesen war; ihr schriftlicher Gruß wurde von Pfr. Daume verlesen. Musikalisch gerahmt und vertieft wurden die unterschiedlichen Wortbeiträge durch die Pianistin Chaya Mettananda, die mit ihrer Auswahl und Interpretation der Stücke die einzelnen Inhalte einfühlsam aufnahm und nachklingen ließ.
Zum Abschluss wurden unter den Klängen des gemeinsam gesungenen Liedes „Hewenu Shalom Alejchem“ („Wir bringen Frieden euch allen“) die Gedenkkerzen auf den Synagogenvorplatz getragen, wo Bürgermeister Bauroth und Stadtverordnetenvorsteher Bernd Kurzschenkel im Namen der politischen Gemeinde einen Kranz am Mahnmal niederlegten.